An der Westseite des Großen Arbers liegt der idyllische Kleine Arbersee, ein faszinierendes Relikt aus der letzten Eiszeit – ebenso wie sein „großer Bruder“, der Große Arbersee.
Besonders beeindruckend ist die steil aufragende Seewand, deren über 100 Meter hohe Felsen bis heute weitgehend naturbelassen sind. Das Gebiet trägt noch deutlich die Spuren der Gletscher, die es einst geformt haben. Hier finden sich Quell- und Niedermoore, artenreiche Aufichtenwälder sowie eine Vielfalt an Farnen, Moosen und Flechten.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der See zum Holztriften aufgestaut – dabei vergrößerte sich seine Fläche auf das Dreifache. Damals lösten sich im Uferbereich stark verwurzelte Moorfilze, die durch ihren hohen Torfanteil leichter als Wasser sind. Aus ihnen entstanden die berühmten schwimmenden Inseln, die bis heute auf dem See treiben. Ohne feste Verbindung zum Grund bewegen sie sich sanft mit dem Wasserspiegel. Über Jahrtausende erreichten die Filze eine Dicke von bis zu 3,5 Metern – darauf wachsen inzwischen sogar 40- bis 60-jährige Fichten. Die größte Insel misst rund 4.500 m².
Anreise & Erlebnisse:
Der See ist nicht direkt mit dem Auto erreichbar – genau das macht seinen Charme aus. Wer ihn besuchen möchte, kann von den Parkplätzen Brennes oder Mooshütte eine kleine Wanderung unternehmen oder gemütlich mit der Kleinen Arberseebahn (auch liebevoll „Bockerlbahn“ genannt) fahren. Die Rundfahrt startet in Lohberg, direkt gegenüber dem Bayerwald-Tierpark. Chauffeur Herbert – ein echtes bayerisches Original – chauffiert die Gäste auf einer kurvenreichen 6,5 km langen Strecke durch das Naturschutzgebiet, erzählt spannende Geschichten und bringt die Entstehungsgeschichte des Sees näher.
Ein idyllischer Rundweg um den See lädt zu einem Spaziergang inmitten malerischer Natur ein. Bei trockener Witterung ist er teilweise auch für Kinderwägen (Buggy) und Abschnitte für Rollstuhlfahrer geeignet.
Bitte beachten:
Die Uferbereiche, die schwimmenden Inseln sowie nicht markierte Wege dürfen nicht betreten werden. Hunde sind an der Leine zu führen. Baden und Bootsfahrten sind nicht gestattet, um die empfindliche Natur zu schützen.